DPEC 2013 in Düsseldorf

Das zweitbeste Ergebnis in 22 Jahren für die Eiskratzer in Düsseldorf

 

Der DPEC 2013 liegt schon einige Tage zurück, aber noch immer sind alle Beteiligten völlig begeistert vom diesjährigen Turnierverlauf. Sowohl der sportliche Teil, wie auch der Rest des Wochenendes hat die Erwartungen von so manchem Teilnehmer mehr als übertroffen. Wie so oft musste der PESV kurz vor dem Turnier noch die ein oder andere schlechte Nachricht hinnehmen, doch die Mannschaft holte als geschlossene Einheit das Maximum aus sich heraus.
 

Am frühen Donnerstagmorgen traf sich ein Großteil der Spieler an der Ravensburger Eissporthalle ein, um dort die Reise nach Düsseldorf anzutreten. Zur Begrüßung gab es gleich mal weitere trübe Aussichten zum Thema Teamkader von PESV Präsident Michael Riesmeier. Der Top Verteidiger und letztjährige Topscorer der Eiskratzer, Ronny Juchems, hatte sich am Vorabend noch gemeldet und sah einer Teilnahme aufgrund einer Verletzung eher kritisch entgegen. Nachdem Ravensburgs langjähriger Topstürmer Marcus Haider, sowie Stammverteidiger Hubert Fischer ebenfalls nicht antreten konnten, schienen die Voraussetzungen zunächst nicht sonderlich positiv. Umso erfreulicher war es daher dass sich mit Matthias Paschen und Christoph Sailer gleich zwei DPEC Debütanten zum Treffpunkt einfanden. Mit Tino Teichmann und Thomas Stenger sollten später noch zwei weitere neue Teammitglieder zur Mannschaft stoßen.

Das Team beim Beladen des Busses an der Ravensburger Eissporthalle

Dennoch gut gelaunt begann die Reise über Stuttgart nach Düsseldorf. In der Landeshauptstadt nahmen die Eiskratzer neben dem gesamten Team der befreundeten Stuttgart Mustangs, auch die beiden Teamkollegen Edi Zerr und Thomas Stenger in den Bus auf. Schon während der Fahrt wurde reichlich über die kommenden Aufgaben gefachsimpelt und die Voraussetzungen analysiert. Jeder Spieler durfte zudem seinen Prognose zum Turnierverlauf abgeben und es stellte sich schnell heraus dass die Ziele recht weit auseinander lagen. Viele Spieler forderten mit einem leichten lächeln den Aufstieg, anderen waren der Teamgeist und der Spaß für die kommenden Tage und Nächte in der Altstadt wichtiger. PESV Präsident Michael Riesmeier gab bei seinem Kurzinterview die Prognose ab, dass Team spiele dieses Jahr um den 15. Platz (2 Plätze besser als im ohnehin schon erfolgreichen Vorjahr) und was hier noch belächelt wurde sollte sich am Ende als perfekte Voraussage herausstellen.

Gegen 17 Uhr traf der Bus am ehrwürdigen Stadion an der Düsseldorfer Brehmstraße ein. Beide Teams bezogen ihre Kabinen, ehe es dann weiter ins Hotel ging. Den Abend verbrachten die Eiskratzer zunächst in einer gemütlichen Brauereigaststätte in der Altstadt, um dann natürlich auch der längsten Theke der Welt einen Kurzbesuch abzustatten.

Das ehrwürdige Eisstadion an der Düsseldorfer Brehmstraße

Am Freitagmorgen fanden sich die Spieler des PESV weitestgehend pünktlich im Frühstücksraum ein. Unter ihnen war nun auch Michael Lauber, der nach seinem Urlaub erst am Vorabend in Düsseldorf gelandet war. Alle machten einen recht fitten Eindruck, obwohl natürlich am Vorabend ein wenig gefeiert wurde. Doch es wäre nicht der DPEC, wenn tatsächlich der komplette Kader zur Verfügung gestanden hätte. Christoph Sailer musste seine Teilnahme am ersten Turniertag kurzfristig absagen und erholte sich stattdessen den Tag über in seinem Zimmer. Mit einer Ausnahme traf die restliche Mannschaft rechtzeitig an der Brehmstraße ein, um das erste Match anzutreten. Auch Volker Weiler, der am frühen Morgen von Paris aus nach Düsseldorf startete, schaffte es rechtzeitig zum Treffpunkt nach Düsseldorf. Tino Teichmann hingegen steckte im Stau fest und schaffte es leider nicht mehr zum ersten Spiel. Zur Freude Aller traf die Mannschaft in der Kabine auf Ronny Juchems, der für seinen Einsatz auf dem Eis grünes Licht geben konnte.

Zum Eröffnungsspiel traf der PESV auf die Eisbären aus Füssen. Das mit Spannung erwartete Spiel war nicht nur der Einstieg ins Turnier, sondern auch eine kleine Standortbestimmung für beide Teams. Die Mannschaften boten sich eine packende und spannende Partie, die nach regulärer Spielzeit mit einen 1:1 Unentschieden endete. Bereits in seinem ersten Spiel im Trikot des PESV erzielte Tom Stenger nach Vorarbeit von Edi Zerr und Ronny Juchems sein erstes Tor beim DPEC. Zur Überraschung beider Teams wollten die Schiedsrichter das Spiel zunächst bei diesem Ergebnis belassen. Beide Mannschaften hatten sich darauf hin bereits wieder in den Umkleidekabinen eingefunden, als plötzlich die Nachricht kam dass die Begegnung doch noch im Penaltyschießen entschieden werden muss. Hier gingen die Eisbären in Führung, doch Edi Zerr traf zum zwischenzeitlichen Ausgleich und Ronny Juchems gelang schließlich der entscheidende Penaltytreffer zum Sieg des PESV.

1. Gruppenspiel:   Eiskratzer Ravensburg - Eisbären Füssen   2:1n.P.
Tore: 1:1 - Tom Stenger (Ronny Juchems / Edi Zerr)  
  2:1 - Ronny Juchems (Penalty)  
Strafen: 2 Min. - Wolfgang Scholz (Beinstellen)  
  2 Min. - Rudi Fink (Halten)  
  2 Min. - Edi Zerr (Stockschlag)  

Nach längerer Pause stand die zweite Begegnung gegen die Chiefs aus Berlin an. Beide Teams fanden sich in der Arena ein und natürlich erwarteten die Eiskratzer gegen den Absteiger aus der A-Gruppe ein hartes und schweres Spiel. Was dann folgte war die Demonstration der Berliner, wie man ein Eishockeyspiel ohne Kompromisse und Zweifel gewinnen kann. Von Beginn an ließen sie den Ravensburgern nicht den Hauch einer Chance und gingen schon nach wenigen Minuten in Führung. Bei allen Aktionen der Hauptstädter schien es für die Eiskratzer wie verhext, denn die Scheibe landete nahezu bei jedem Angriffsversuch immer wieder auf der Kelle eines Berliner Spielers und letztlich auch im Tor. Immerhin erzielte Ronny Juchems kurz vor Spielende noch den Ehrentreffer für Ravensburg, doch an der deftigen Niederlage änderte das nichts mehr. Es sei dennoch erwähnt dass dies der einzige Gegentreffer der Berliner im gesamten Turnier war. Sehr geknickt fand sich das Team wieder in der Kabine ein, schaffte es aber zum Glück rechtzeitig mit der Begegnung abzuschließen um für die letzte Aufgabe des Tages wieder voll da zu sein.

2. Gruppenspiel:   Eiskratzer Ravensburg - Berlin Chiefs   1:10
Tore: 1:10 - Ronny Juchems  
Strafen: 2 Min. - Volker Weiler (Haken)  
Die Niederlage gegen Berlin muss erst mal verdaut werden

Im dritten und letzten Spiel des Tages standen die Eiskratzer den Rangers aus Mannheim gegenüber. Im letzten Jahr gingen bei dieser Begegnung noch die Mannheimer als Sieger vom Eis, dieses Jahr sollte sich dies allerdings ändern. Den 1:0 Führungstreffer von Ronny Juchems konnten die Mannheimer zunächst ausgleichen, doch der Verteidiger der Ravensburger schlug erneut zu und erzielte wenige Minute vor dem Spielende den erneuten Führungstreffer zum 2:1. Somit war der 2. Sieg eingefahren und 5 Punkte auf dem Konto des PESV. Einziger Wermutstropfen war eine 2+10 Minuten Strafe gegen Tom Stenger, die gleichbedeutend mit einer Sperre für das nächste Spiel war.

3. Gruppenspiel:   Eiskratzer Ravensburg - Rangers Mannheim   2:1
Tore: 1:0 - Ronny Juchems  
  2:1 - Ronny Juchems  
Strafen: 2+10 Min. - Tom Stenger (Bandencheck)  
  2 Min. - Tom Stenger (Beinstellen)  

Am Abend zog das Team gemeinsam in Richtung Innenstadt, doch wirklich weit kamen sie dabei nicht. Wenige Minuten vom Hotel entfernt, fand sich das Team in einem gemütlichen italienischen Restaurant ein, um sich hier für den nächsten Tag zu stärken. Nach dem anstrengenden ersten Turniertag wollte danach auch niemand mehr weiter in Richtung Altstadt ziehen und so war die gesamte Mannschaft recht früh zurück im Hotel. Entsprechend gut ausgeschlafen konnte die Mannschaft somit den zweiten Tag in Angriff nehmen. Tino Teichmann war bereits am Freitag zum 2. Spiel gegen Berlin zur Mannschaft gestoßen und mit Christoph Sailer war das Team am zweiten Turniertag endlich komplett.

Gegen die Schandis aus Landsberg erwartete die Mannschaft aus dem Schussental erneut ein schwerer Gegner. Zudem fehlte dem PESV mit Tom Stenger natürlich eine starke Offensivkraft, die nicht leicht zu kompensieren war. Mit einer starken geschlossenen Mannschaftsleistung hielt der PESV allen Angriffsversuchen der Landsberger stand, doch leider wollte bei den zahlreichen eigenen Tormöglichkeiten kein Treffer gelingen. Auch diese Begegnung ging nun ins Penaltyschießen. Nach gefühlten 12 ausgeführten Penaltys fand das Spiel letztlich irgendwann einen Sieger. Edi Zerr entschied das Spiel mit seinem sehenswerten Treffer zugunsten der Ravensburger.

4. Gruppenspiel:   Eiskratzer Ravensburg - d'Schandis Landsberg   1:0n.P.
Tore: 1:0 - Edi Zerr (Penaly)  
Strafen: 2 Min. - Edi Zerr (Crosscheck)  
  2 Min. - Bankstrafe (6 Mann)  
  2 Min. - Ronny Juchems (Beinstellen)  

Das letzte Vorrundenspiel hatte natürlich besondere Brisanz. Gegner waren die Mustangs aus Stuttgart, die zusammen im Bus mit dem PESV nach Düsseldorf gereist waren. Gegen das befreundete Team aus der Landeshauptstadt wollten die Eiskratzer natürlich ebenfalls als Sieger vom Eis gehen, doch auch die Mustangs gingen hoch motiviert in die Begegnung. Die ersten Minuten verliefen recht ausgeglichen und beide Teams erspielten sich die ersten Chancen. Wäre den Mustangs in dieser Phase ein Treffer gelungen, hätte das Spiel auch durchaus anders ausgehen können. Doch die Ravensburger Verteidiger, zu denen nach einer Umstellung in den Reihen auch Micha Riesmeier gehörte, waren hell wach und wehrten alle Angriffsversuchte der Stuttgarter  souverän ab. Der Präsident des PESV sammelte schon im Laufe der Saison bei zahlreichen Einheiten Erfahrungen als Verteidiger, von denen er und das Team nun provitierten. Mit einem sehenswerten Treffer gelang dem PESV dann endlich der erste Treffer des Spiels. Perfekt von Edi Zerr und Rudi Fink in Szene gesetzt, ließ Viktor Hochhalter dem Mustangs Goalie Jürgen Raiser bei seinen Torschuss keine Chance und brachte die Eiskratzer in Führung. Tom Stenger erhöhte wenig später auf 2:0, ehe Michael Lauber mit einem klassischen „Bulli-Tor“ für die Vorentscheidung sorgte. Kurz darauf enteilte Matze Paschen nach einem Pass von Ronny Juchems wild entschlossen seinen Bewachern und brachte die Scheibe unter großem Jubel im Gehäuse der Stuttgarter unter. Seinen ersten Treffer beim DPEC feierte er mit einem „Diver“ direkt vor der Spielerbank. Und es durfte sogar noch ein weiterer Neuling seinen ersten Punkt feiern. Mit einem "no look" Rückhandpass (oder wie er sagt: „Außenrist“) von Christoph Sailer über die Bande, leitete er den Schlusspunkt durch Tom Stenger zum 5:0 ein.

5. Gruppenspiel:   Eiskratzer Ravensburg - Stuttgart Mustangs   5:0
Tore: 1:0 - Viktor Hochhalter (Edi Zerr, Rudi Fink)  
  2:0 - Tom Stenger  
  3:0 - Michael Lauber  
  4:0 - Matze Paschen (Ronny Juchems)  
  5:0 - Tom Stenger (Christoph Sailer)  
Strafen:  2 Min. - Andreas Salzseiler (Beinstellen)  

Die Vorrunde war vorbei. Mit 4 Siegen aus 5 Spielen verlief diese mehr als zufriedenstellend für die Eiskratzer aus Ravensburg. Das bedeutete in der Tabelle den 2. Platz hinter den Berlin Chiefs und somit jetzt schon ein absolutes Top Ergebnis. In der Parallelgruppe B2 standen auf diesem Platz die Ice Udels aus Hamburg, die somit wie im letzten Jahr am Sonntagmorgen die Gegner im Platzierungsspiel sein sollten. Im Vorjahr ging es hierbei noch um Platz 17, doch 2013 sollte dies der Kampf um den 15. Platz werden. Dieses Vorrundenergebnis musste natürlich kräftig gefeiert werden. Zunächst tat die Mannschaft dies in der Kabine, auch zusammen mit den Kabinenpartnern der Peacemakers aus München, die sich erfolgreich ins Halbfinale der A-Gruppe gespielt hatten und somit ebenfalls in Feierlaune waren. Am Abend traf sich das Team bei einem Mexikaner in der Nähe des Hotels ein, ehe dann in der Altstadt kräftig weiter gefeiert wurde. Doch auch hier fand die Mannschaft den Weg wieder rechtzeitig zurück ins Hotel, was den Hamburgern offensichtlich nicht so gut gelang.

Um 11:30 Uhr standen sich die beiden Mannschaften aus Ravensburg und Hamburg zum Nord-Süd Gipfel in der Arena Gegenüber. Wie sie später selbst erzählten, waren die Nordlichter bis in die frühen Morgenstunden
in der Altstadt unterwegs, was ihnen im Spiel gegen die hoch motivierten Schwaben zum Verhängnis werden sollte. Kaum brachte der Schiedsrichter die Scheibe beim Eröffnungsbulli ins Spiel, zappelte sie auch schon im Netz. Tom Stenger erzielte nach nur 7 Sekunden den wohl schnellsten Treffer des Turniers und brachte sein Team somit in Führung. Die Hamburger hatten den Treffer noch gar nicht richtig realisiert, da erzielte Tom Stenger bereits seinen zweiten Treffer zum 2:0. Michael Lauber markierte wenig später nach Vorarbeit von Matze Paschen und Andreas Salzseiler den 3. Treffer für Ravensburg und sorgte wie schon im Spiel gegen Stuttgart für die Vorentscheidung. Beim umjubelten 4:0 durch Volker Weiler, punktete Tino Teichmann mit seiner Vorlage ebenfalls zum ersten Mal beim DPEC. Den Schlusspunkt setzte Edi Zerr auf Zuspiel von  Ronny Juchems und Tom Stenger zum 5:0 Endstand.

Platzierungsspiel:   Eiskratzer Ravensburg - Ice Udels Hamburg   5:0
Tore: 1:0 - Tom Stenger  
  2:0 - Tom Stenger  
  3:0 - Michael Lauber (Mathe Paschen, Andi Salzseiler)  
  4:0 - Volker Weiler (Tino Teichmann)  
  5:0 - Edi Zerr (Ronny Juchems, Tom Stenger)  
Strafen:  2 Min. - Ronny Juchems (Übertriebene Härte)  
  2 Min. - Edi Zerr (Bandencheck)  

Mit diesem Sieg sicherte sich der PESV den 15. Platz und zugleich den 3. Platz der Gruppe B. Zudem ist Ravensburg damit Württembergischer Landesmeister, denn die Teams aus Freiburg, Mannheim und Stuttgart mussten sich dahinter einreihen. In der 22 jährigen Vereinsgeschichte war das die zweitbeste Platzierung beim DPEC überhaupt. Aller Respekt an das gesamte Team!

Die Platzierung und der Turnierverlauf wurde auf der Heimfahrt im Bus natürlich noch reichlich diskutiert und gefeiert. Mit einem solch guten Ergebnis hätte aufgrund der Ausfälle wohl kaum jemand gerechnet, doch als geschlossene Einheit holte das Team wirklich das Maximum aus sich heraus.

Vielen Dank nochmal an Alle die dabei waren. Vor allem natürlich an die Trainerin Kerstin Spiess, die sich das gesamte Wochenende zusammen mit Michael Kunze bestens um das Team sorgte und in enger Zusammenarbeit mit Kapitän Michael Riesmeier immer die richtige Aufstellung fand.
Michi und Kerstin – Ihr seid ein unschlagbares Team an der Bande!!

Ein großer Dank geht außerdem an die Firma „Gebäudetechnik Lingg“, die das Team für das Turnier mit neuen Sweatshirts ausgestattet hatte und an das Busunternehmen „Volk“ aus Beuren bei Isny, für den perfekten Transport nach Düsseldorf und wieder zurück.

Man hatte geglaubt nach 2012 kann es kaum eine Steigerung geben, doch das Team belehrte sich selbst eines Besseren. Die gesamte Mannschafte freut sich nun schon auf den DPEC 2014, den die Ice Udels aus Hamburg in Füssen ausrichten werden.

Das Team der Eiskratzer Ravensburg beim DPEC 2013:

Hintere Reihe (v.l.):

Kerstin Spiess (Trainerin), Andreas Salzseiler, Michael Lauber, Wolfgang Scholz, Ronny Juchems, Rudi Fink, Christoph Sailer, Thomas Stenger, Tino Teichmann, Achim Kruzinski, Michael Kunze (Betreuer)
Vordere Reihe (v.l.):
Edi Zerr, Viktor Hochhalter, Michael Riesmeier, Florian Peinecke, Matthias Paschen, Volker Weiler

---> weitere Bilder gibt es hier: DPEC 2013